Das Verb (Tätigkeitswort, Tu[n]wort, Zeitwort) NJ

Das Verb (Tätigkeitswort, Tu[n]wort, Zeitwort)

- einzige konjugierbare Wortart – Veränderung nach Person, Numerus (Zahl), Tempus (Zeit), Modus (Aussageweise) und Genus (Aktiv und Passiv)
- sie bezeichnen Handlungen (lesen, essen), Vorgänge (regnen, fallen, sinken) und Zustände (blühen, stehen, geschehen)

Vollverben:
- Vollverben sind alle Verben, die allein im Satz vorkommen können. (Sie liebt ihn.)

Hilfsverben (haben, sein, werden):
- Hilfsverben kommen zusammen mit einem Vollverb vor und dienen dazu, bestimmte Zeitformen (haben, sein: Perfekt, Plusquamperfekt; werden: Futur) und das Passiv (werden) zu bilden.

Die Kinder haben geschlafen/sind aufgewacht, hatten geschlafen/waren aufgewacht, werden schlafen; werden/wurden geweckt.

- Haben, sein und werden können auch selbstständig, als Vollverben, auftreten.

Ich habe keine Zeit.
Gestern waren wir im Kino.
Er wird Ingenieur.
Werde bald wieder gesund.

Modalverben:
- Modalverben drücken in Verbindung mit einem Vollverb im Infinitiv aus, dass etwas möglich, notwendig, gewollt, erlaubt, gefordert ist.

Können wir uns morgen treffen?
Ich muss den Termin absagen.
Wir möchten/wollen ins Kino gehen.
Darf ich rauchen?
Wir sollen uns gedulden.

Modifizierende Verben:
- Modifizierende Verben wandeln in Verbindung mit einem Vollverb im Infinitiv mit zu dessen Inhalt ab. (abwandeln = modifizieren)

Er drohte (war im Begriff) zu ertrinken.
Es schien (hatte den Anschein) zu glücken.
Auf dem Foto war nichts zu erkennen (konnte man nichts erkennen).
Ich habe noch zu arbeiten (muss noch arbeiten).

Funktionsverben:
- verlieren in Verbindung mit bestimmten Substantiven ihre eigentliche Bedeutung. Die Verbindungen mit einem Funktionsverb (Funktionsverbgefüge) stehen gewöhnlich als Umschreibung für ein einfaches Verb:

zur Aufführung bringen = aufführen.
zum Abschluss bringen;
zur Verteilung gelangen;
zur Anwendung kommen;
in Erwägung ziehen.

Persönliche und unpersönliche Verben:
- Persönliche Verben können in allen drei Personen gebraucht werden.

Ich laufe. Du lachst. Sie arbeitet.

- Unpersönliche Verben können nur mit es verbunden werden. Bei übertragenem Gebrauch können sie auch ein anderes Pronomen oder Substantiv bei sich haben.

Es regnet/nieselt/donnert/blitzt/schneit.
Die Küche blitzt vor Sauberkeit.

Reflexive Verben:
- Echte reflexive Verben treten immer mit einem Reflexivpronomen, das sich auf das Subjekt des Satzes bezieht, auf.

Ich schäme mich.
Freust du dich nicht?
Sie schafft sich ein Auto an.

- Unechte reflexive Verben können statt mit einem Reflexivpronomen auch mit einem Substantiv oder Pronomen gebraucht werden.

(Reflexiv:) Sie wäscht sich.
(Nicht reflexiv:) Sie wäscht das Kind/es.